Die Engellehre anhand der Schriften
der großen Theologen und des kirchlichen Lehramtes
Aussagen über die Engel zum Ende des Jahrtausends
Die Welt hat sich der Engel angenommen und will sie neu erklären und gebrauchen. Dagegen versucht die Kirche im bescheidenen Rahmen, in ihren Dokumenten, Lehrschreiben und Lehrbüchern die biblischen und himmlischen Engel nicht zu vergessen.
Die Engel in der Literatur und Kunst und Welterklärung
Der Engel wurde im reichen Barocktheater in der Dichtung
und im Drama zuerst als biblische Gestalt verwendet, später dann nur als Charakterfigur,
und zum Übergang in das 20. Jhd in der Dichtung als vom Christentum losgelöste
Metapher. In der gemalten und geformten Kunst, der bildenden Kunst wird diese Metapher
angewandt, dem biblischen Engel weit entfernt bis sehr nah. Diese Metapher greift nun auch
das Kino auf: Hier erscheint der Engel voller Sehnsucht nach einem menschengleichen Leben,
die Umkehrung des frühen Strebens vieler Christen nach einem engelgleichen Leben. Durch
die Esoterik hat der Engel wieder Interesse gefunden. So entstand um die Jahrtausendwende
eine Fülle von Engelliteratur, in der sich jeder das Engelbild nach seinem Geschmack
wählen kann.
Was aber ist das Wesen des Engels? Sehr häufig wird der Engel jetzt als Seelengeleiter
beim Übergang des Todes vom Leben dieser Welt zum Leben der Neuen Welt. Die
Beschreibungen der Nahtoderfahrungen von Raymond A. Moody und Elisabeth Kübler-Ross, die
von Begegnungen mit Geistwesen berichten, haben dieses Engelbild gestärkt. Andere
sagen, Engel seien krankhafte Halluzinationen, wie sie durch Erfahrungen bei Drogen
auftreten könnten. Als Anhänger der Psychologie von C.G. Jung (1875-1961) ist man
aber geneigt, Engel als Archetypische Urbilder zu sehen oder sie als Signale der
Transzendenz wahrzunehmen. Doch bleibt die Frage: Wer ist und welche Natur hat der
biblische Engel? Die katholische Kirche will eine Antwort dazu in ihren jüngsten
Dokumenten geben.
Die Aussagen des Zweiten Vatikanischen Konzils
Der Engel brachte Maria die Botschaft und sie steht über den Engeln, die einst mit Jesus in Herrlichkeit kommen werden.
Die Aussagen der Päpste
Papst Pius XI (1925)
Mensch und Engel sind unterworfen dem Königtum Christi
Pius XII (1950)
Die Engel sind personale Geschöpfe
Papst Paul VI (1968)
Die Engel sind unsichtbare Dinge, reine Geister
Papst Johannes Paul II (1986)
6 Katechesen über die Engel : Die geschaffenen Unsichtbaren, die Freiheit hatten, der eine Teil sich als Engel bewährte, welche an der Heilsgeschichte arbeiten, deren andere Teil sich aber gegen Gott als Dämonen entschieden, welche aber in ihrem schlechten Tun besiegt werden.
Katholischer Erwachsenen Katechismus (1985)
Der Katechismus der Deutschen Bischofskonferenz, bringt im Band 1 eine kurze Engellehre und Dämonenlehre.
Katechismus der Katholischen Kirche (1993)
Der Katechismus der Katholischen Kirche, der sogenannte Weltkatechismus, enthält einen kurzen Traktat über die hl. Engel und einige andere Stellen, in denen die Engel erwähnt werden.
Die Aussagen des zweiten Vatikanischen Konzils
Das Zweite Vatikanische Konzil streift nur in einem einzigen Dokument die Engel, wenn es über Maria oder die Heiligenverehrung spricht.
Der Herr Jesus Christus wird in seiner Majestät und mit allen Engeln wiederkommen (Kirche 49), die mit der Gottesmutter Maria und den Heiligen mit besonderer Andacht verehrt werden (Kirche 50).
Die Jungfrau Maria, gegrüßt vom Engel mit dem Gruß "Voll der Gnade" empfing auf die Botschaft dieses Engels Gottes Wort in ihrem Herzen und in ihrem Leib (Kirche 53 und 56).
Maria ist durch Gottes Gnade nach Christus, aber vor allen Engeln und Menschen erhöht, mit Recht von der Kirche in einem Kult eigener Art geehrt. (Kirche 66 und 69).
Die Aussagen der Päpste
Papst
Pius XI (1925)
[Aus der Encyclica Quas primas über das Königtum Christi, 11.
Dezember 1925]
Bezüglich der Frage, auf welcher Grundlage diese Würde und Gewalt unseres Herrn
ruhe, macht Cyrill von Alexandrien die gute Bemerkung, Er habe die Herrschaft über die
ganze Schöpfung nicht durch gewaltsame Erpressung noch sonst irgendwoher von außen,
sondern Er habe sie wesenhaft und naturhaft (Erklärung zu Lukas, Kap 10). Seine
Herrscherstellung gründet sich nämlich auf jene wunderbare Vereinigung, die man ,unio
hypostatica (Vereinigung in der Person) nennt. Aus ihr folgt nicht nur, dass
Christus von den Engeln und Menschen angebetet werden muss, sondern auch dass der
Herrschaft Christi als Menschen die Engel und Menschen im Gehorsam
unterworfen sind: also, dass allein schon auf Grund der hypostatischen Vereinigung
Christus Herrschergewalt hat über die gesamte Schöpfung. Aber Wir fragen, gibt es
wohl einen Gedanken, der für uns anziehender und lieber sein könnte als der, dass
Christus nicht nur kraft angeborenen, sondern auch kraft selbsterworbenen Rechtes,
nämlich auf Grund des Recht der Erlösung, unser oberster Herr ist? Möchten sich doch
die leicht vergessenden Menschen alle wieder ins Gedächtnis zurückrufen, wie viel wir
unserem Heilande gekostet haben: "Nicht mit vergänglichen Werten, mit Gold oder
Silber, seid ihr losgekauft worden ... sondern durch das kostbare Blut Christi, des Lammes
ohne Fehl und Makel!" (1 Petr 1,18+19) Wir gehören nicht mehr uns selbst, denn
Christus hat uns um einen "teuren Preis" (1 Kor 5,20) erkauft; ja, unsere Leiber
"sind Glieder Christi" (1 Kor 6,15).. [D2194 =DS3676]
Pius XII (1950)
Papst Paul VI (1968)
[Im "Credo des Gottesvolkes", gesprochen im "Jahr des Glaubens"
am 30. Juni 1068, 1. Artikel]
Wir glauben an den einen Gott, den Vater, den Sohn und den Hl. Geist, den
Schöpfer der sichtbaren Dinge, wie es diese Welt ist, auf der wir unser flüchtiges Leben
führen, als auch der unsichtbaren Dinge, wie es die reinen Geister sind, die wir
auch Engel nennen, und Schöpfer der unsterblichen Geistseeele in einem
jeden Menschen.
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