und wenn Sie ohne Linkrahmen die Seite sehen:  Home

 

Wunder im Münster zu Konstanz

Johann Heinrich Jung-Stilling und Ignaz Heinrich von Wessenberg

Copyright 1988, 2001 by Jung-Stilling-Gesellschaft e.V., Postfach 11 04 33, 57004 Siegen (Deutschland)

Ebrlicht.jpg (11608 Byte)

Bericht über einen Besuch am Grabe des hochseligen Ignaz Heinrich von Wessenberg und der dabei zuvorkommenst angediehenen Hilfe des Engels
von
Johann Heinrich Jung-Stilling (1740–1817),
der Weltweisheit und Arzneikunde Doktor, Kurpfälzischer Hofrat,
weiland Professor für ökonomische Wissenschaften in fürerst in Kaiserslautern, danach in Heidelberg und zuletzt Marburg,
ehedem Gründungsmitglied der Geschlossenen Lesegesellschaft zu Elberfeld; der Kurpfälzischen Ökonomischen Gesellschaft in Heidelberg, der Kurfürstlichen Deutschen Gesellschaft in Mannheim, der Gesellschaft des Ackerbaues und der Künste in Kassel sowie auch
der Leipziger ökonomischen Sozietät Mitglied
Sodenn mit lebhaftem Befolgungseifer bei treufertiger Erfüllung des Auftrags zum anbefohlenen Vollzug befördert und behörigermassen aufgeschrieben
von
Liebmund Kirchentreu
zu Salen, Grafschaft Leisenburg

?????????????????????????????????????????????????????????????????????
Jung-Stilling-Gesellschaft e.V., Siegen

Leicht veränderte Online-Fassung aus dem Buch "Mixta Alfrediana", erschienen 1988 zu Ehren von Zelebrität Herrn Universitätsprofessor Komtur Dr. Dr. Dr. Alfred Klose, Wien. – Copyright-Inhaber ist die Jung-Stilling-Gesellschaft e.V., Postfach 10 04 33, 57004 Siegen (Deutschland). Die gewerbliche Verwertung des Textes bedarf der schriftlichen Einwilligung der Jung-Stilling-Gesellschaft.    mailto: merk@vwl.wiwi.uni-siegen.de

Siehe die Internet-Seite über Johann Heinrich Jung-Stilling und die dortigen downloads!
Siehe auch das Gedicht Stillings VOM HANDELN IM DIESSEITS UND VON WESEN IM JENSEITS
Siehe auch das dritte Gedicht: Stillings Wunder im Münster zu Konstanz
Siehe auch das vierte Gedicht Stillings Von der Wirkkraft der Geister

Wunder im Münster zu Konstanz

Jung-Stilling und Wessenberg

Mit einem frischen Blumenstrauss
Trat ich in jenes Gotteshaus,
Wo Wessenberg1 bestattet ist:
Der reine, fromme edle Christ.
Ich wollte legen auf sein Grab
Den Strauß als Gruß und Dankesgab'.

Doch ist das Münster reich versehen
Mit Gräbern, die dort ringsum stehen.
Auch in den Boden ließ man ein
Von manchem Bischof das Gebein.
Ich schritt durchs Gotteshaus behende,
Dass bald zu diesem Grab ich fände.

Wen frage ich? Kein Mensch ist hier
Der könnte Auskunft geben mir.
Da plötzlich mich ein Licht umzäunt:
"Gott grüsse sie, mein Stillings-Freund"2
So höre ich, und sehe dann
Wie schreitet auf mich zu ein Mann
Beziehungsweise eine Frau:
Ich weiß es nicht so recht genau.

"Sie suchen Wessenbergens Grab?
Herr Hofrat Jung3 mir Auftrag gab
Nach diesem hin zu führen sie;
Es liegt dort seitlich, seht: allhie!"
Es wies die hehre Lichtgestalt
Zum Grab, das ich auch fand sobald.

Ich blickte meinen Führer an
Und ihn zu fragen nun begann.
"Verzeihung! Wer doch, sagten sie,
Gab Auftrag, mir zu helfen hie?"

Er kam zu mir in einem Sprung.
"Geheimer Hofrat Doktor Jung.
Sie kennen doch als Stilling ihn;
Ich musste seinen Wunsch vollziehn. –

"Und darf ich fragen, wer sie sind?"
So hakte ich jetzt nach geschwind.
"Ich wähnte, dass sie kennen mich:
Mit Namen Siona4 heiß' ich.
Herrn Hofrat Jung gab ich Geleit
Schon einst zu seiner Erdenzeit." –

"Der Engel Siona sie sind,
Den Stillings-Freunden wohl gesinnt?
Ach, grüssen sie Herrn Hofrat Jung
Und bringen meine Huldigung;
Auch meinen tief empfundnen Dank:
Ich bleibe treu ihm ohne Wank!

Gestatten sie mir eine Frage,
Da wir an diesem Sarkophage.
War Stilling Freund von Wessenberg?
Es fehlt geschrieben ein Vermerk.
War gar Karl Friedrichs5 Schutzes-Hand
Auf Stillings Rat ihm zugewandt? –

"Es ist, Herr Liebmund, wie sie sagen!
Drauf Wessenberg ward sozusagen
Als Menschen-Opfer dargebracht
Dem altbös' Feind mit finstrer Macht
Durch Ludwig, der dies tief bereut,
Im Hades drum noch jammert heut.6

Doch Wessenberg ist Unperson
Auch jetzig noch – wie immer schon –
Bei denen, die sich geben hin
Dem altbös' Feind, der Buhlerin7
Ihr sehet hier sein Grab bedrückt:
Ein Marie-Bild an es gerückt."8

Mir flossen Tränen reich herab
Auf dieses heilgen Mannes Grab.9
Die Blumen legt' ich weinend hin,
Das machte trüber noch mein Sinn.
Siona sprach mir freundlich Mut;
Bald ging es mir auch wieder gut.

Als eben dann ich danken wollt',
Dass Siona mir dienend hold,
War ich allein, rundum bloss Leere,
Nur dieses Standbild an der Quere.
Doch färbte nun ein Sonnenstrahl
Die Grabesplatte milchig-fahl.

Herrn Hofrat Jung sei hiermit Preis,
Dass Siona er gab Geheiss
Mich führen hin zu Wessenberg:
Vergelt ihm GOtt dies Liebeswerk!
Auch Dank und Lob für Siona,
Der sich gezeigt mir sinnesnah.

Damit sich alle Stillings-Treuen
An dieser Botschaft auch erfreuen,
Gab ein den Text ich dann komplett
Als doc-Datei ins Internet.

Natürlich werden welche knurren,
Und andere vernehmbar murren,
Weil es nach deren Vorurteil
Nicht sein darf, dass je wird zuteil
Den Menschen nieden eine Kunde
Aus eines Jenseits-Wesens Munde.

Die Armen ach! Sie sind verrannt
In ihren Herzen und Verstand
Ins Diesseits bloß und daher blind
Für das, was Geister wohlgesinnt
Die Erdenbürger lassen wissen:
Sie leugnen solches starr verbissen.

Euch fleh ich an: seht doch auch ein,
Dass jemand mag umgeben sein
Von Geisteswesen, die ihn lehren,
Mit Jenseitsbotschaft reichlich nähren.

Dämmt ein das böse Wut-Gedräu:
Drum bittet Liebmund Kirchentreu.


Anmerkungen und Hinweise

1 Ignaz Heinrich Freiherr von Wessenberg (1774–1860) war eine der bedeutenden Persönlichkeiten des 19. Jahrhunderts. Siehe über ihn Allgemeine Deutsche Biographie, Bd. 42, S. 147–157 (verfasst von Johann Friedrich von Schulte). — Ausführlich stellt dar Josef Beck: Freiherr I. Heinrich von Wessenberg. Sein Leben und Wirken. Zugleich ein Beitrag zur Geschichte der neueren Zeit. Auf der Grundlage handschriftlicher Aufzeichnungen Wessenbergs. Freiburg (Wagner) 1862 sowie (kürzer) Karl Kühner: Ignatz (so!) Heinrich Freiherr von Wessenberg und seine Zeitgenossen. Lichtgestalten aus dem Katholizismus des 19. Jahrhunderts. Heidelberg (Hörning) 1897.


2 Stillings-Freund meint zunächst – Gönner und Förderer von Jung-Stilling und später dann – Verehrer oder – ƒ zumindest dem Autor gegenüber wohlwollender Leser der Schriften von Jung-Stilling. Der Begriff wurde in diesen beiden Bedeutungen von ihm selbst eingeführt. – Siehe Johann Heinrich Jung-Stilling: Lebensgeschichte. Vollständige Ausgabe, mit Anmerkungen hrsg. von Gustav Adolf Benrath, 3. Aufl. Darmstadt (Wissenschaftliche Buchgesellschaft) 1992, S. 213, S. 441, S. 513, S, 536, S. 566. – Auf der anderen Seite gibt es aber L L auch "Stillings-Feinde"; siehe ebendort, S. 316.


3 Hofrat Professor Johann Heinrich Jung-Stilling (1740-1817), der Weltweisheit (= Philosophie) und Arzneikunde (= Medizin) Doktor. Dieser wurde in letzte Zeit wiederholt auf Erden gesehen. – Siehe die entsprechenden Erscheinungsberichte aufgezählt bei Gotthold Untermschloss: Vom Handeln im Diesseits und von Wesen im Jenseits. Johann Heinrich Jung-Stilling gibt Antwort. Siegen (Jung-Stilling-Gesellschaft) 1995, S. 97 f., als Download-File unter der Adresse <http://www.uni-siegen.de/~stilling> abrufbar.

Jung-Stilling erhielt als Professor für ökonomische Wissenschaften an der Universität Heidelberg durch Erlass des Kurfürsten Karl Theodor von Pfalz-Bayern (ihm hatte er auch seine medizinische Doktorarbeit gewidmet und auch persönlich in Mannheim überreicht) vom 31. März 1785 die Ernennung zum "Kurpfälzischen Hofrat".

Das mit dem Hofrats-Titel verbundene gesellschaftliche Ansehen war zu jener Zeit beträchtlich. Es gewährte dem Träger manche Begünstigungen, so auch (was Jung-Stilling als reisenden Augenarzt ganz besonders zum Vorteil gereichte) an Posten, Schildwachen, Stadttoren, Überfuhren, Brücken, Fähren sowie an den zu jener Zeit zahlreichen Post-, Maut- und Grenzstationen.

Der Friedensvertrag von Campo Formio (7 km südwestlich von Udine in Venetien) vom 17. Oktober 1797 zwischen Napoléon und Kaiser Franz II., bestimmte in Artikel 20 den Rhein als die Staatsgrenze zwischen Frankreich und Deutschland. Dies wurde im Frieden von Lunéville (südöstlich von Nanzig [französisch: Nancy] gelegen; ehemalige Residenz der Herzöge von Lothringen) am 9. Februar 1801 bestätigt. – In Artikel 6 heisst es genauer: "S.M. l'Empereur et Roi, tant en Son nom qu'en celui de l'Empire Germanique, consent à ce que la République française possède désormais (= von nun an) en toute souveraineté et propriété, les pays et domaines situés à la rive gauche du Rhin, … le Thalweg (= die Fahrrinne für die Schiffahrt) du Rhin soit désormais la limite entre la République française et l'Empire Germanique, savoir (= und zwar) depuis l'endroit (= von der Stelle an) où le Rhin quitte le territoire helvétique, jusqu'à celui où il entre dans le territoire batave."


Eine ausserordentliche Reichsdeputation, eingesetzt am 7. November 1801, beriet daraufhin zu Regensburg (seit 1663 der Tagungsort des Immerwährenden Reichstags) über die Entschädigung an deutsche Fürsten, die (links der neuen Staatsgrenze zu Frankreich gelegene) Gebiete an Frankreich abtreten mussten.

Durch besondere günstige Umstände (verwandtschaftliche Beziehungen zu Frankreich: sein Enkel Karl [1786/1811–1818] heiratete im April 1806 Stéphanie de Beauharnais [1789–1860], die 17jährige Adoptivtochter von Napoléon Bonaparte) vergrösserte Karl Friedrich von Baden (1728/1746–1811) bei dieser Gelegenheit sein Gebiet um mehr das Vierfache; die Bevölkerung stieg von ungefähr 175 000 auf nahezu 1 Million Bewohner. Die pfälzische Kurwürde ging auf ihn über; Karl Friedrich wurde damit 1803 vom Markgrafen zum Kurfürsten erhoben. – Wenig später rückte er durch den Rheinbundvertrag vom 12. Juli 1806 nach Artikel 5 gar zum Grossherzog mit dem Titel "Königliche Hoheit" auf.

Mit dem Besitzwechsel der rechtsrheinischen Gebiete der Kurpfalz (so auch der alten Residenz- und Universitätsstadt Heidelberg, der neuen Residenzstadt Mannheim [mit dem grössten Barockschloss in Deutschland] und Schwetzingen [mit dem kurfürstlichen Lustschloss samt 76 Hektar grossen Schlossgarten, Moschee, Badehaus und Theater]) an das Haus Baden durch den Regensburger Reichsdeputations-Hauptschluss vom 25. Februar 1803 wurde gemäss § 59, Abs. 1 ("Unabgekürzter lebenslänglicher Fortgenuß des bisherigen Rangs") der "kurpfälzische" de jure publico automatisch zum "badischen" Hofrat.

Im April des Jahres 1808 wird Jung-Stilling dann als Berater des Grossherzogs Karl Friedrich in Karlsruhe ("ohne mein Suchen und Wünschen", wie er selbst hervorhebt) zum "Geheimen Hofrat in Geistlichen Sachen" ernannt.

Beim Eintritt von Jung-Stilling in den Himmel kommt ihm Karl Friedrich von Baden freudig entgegen und heisst ihn in der Seligkeit als Bruder herzlich willkommen. – Siehe hierzu und überhaupt zum Übergang von Jung-Stilling in das Jenseits des näheren (unbekannte Verfasserin): Sieg des Getreuen. Eine Blüthe hingeweht auf das ferne Grab meines unvergeßlichen väterlichen Freundes Jung=Stilling. Nürnberg (Raw'sche Buchhandlung) 1820, S. 27.

Bei nachtodlichen Erscheinungen von Jung-Stilling wird dieser gewöhnlich mit "Herr Hofrat" (seltener mit "Herr Geheimrat") angesprochen, auch von seinem Engel Siona.

Der Titel "Hofrat" ist gleichsam fester Bestandteil des Namens (adjunctio nominis), wie etwa "Apostel Paulus", "Kaiser Karl" oder "Prinz Eugen" zu verstehen, und nicht als ehrenvolle Benennung (titulus honoris). – "Stilling" ist ein individueller Beiname (appellatio propria) und klingt zu vertraulich. – "Professor Jung" und "Doktor Jung" greift eine Stufe niedriger als "Hofrat Jung"; das heisst: der Titel "Hofrat" steht über der Amtsbezeichnung "Professor" oder dem akademischen Grad bzw. volkstümlich der Berufsbezeichnung (= Arzt) "Doktor".


4 Schutzengel von Johann Heinrich Jung-Stilling. Er zeigte sich diesem zu dessen irdischer Zeit, nahm ihn von dort ins Jenseits mit und schrieb auch für ihn. – Siehe Heinrich Jung-Stilling: Szenen aus dem Geisterreich, 7. Aufl. Bietigheim (Karl Rohm Verlag) 1999, S. 220 ff. (S. 279: "Siona hat mir Lavaters Verklärung in die Feder diktiert").

Der Name Siona bedeutet letztlich "die Himmlische"; siehe die genauere, weitläufige Erklärung dieses Namens bei Philipp Paul Merz: Onomasticon Biblicum. Augsburg (Veith) 1738, S. 1161 ff.

Jung-Stilling faßt den Engel als weiblich auf. Er spricht Siona an als – "unaussprechlich erhabene Tochter der Ewigkeit" (Szenen aus dem Geisterreich, S. 219), – "göttliche Freundin" (ebenda, S. 223), dankt der – ƒ "erhabenen Dolmetscherin" (ebenda, S. 241), die ihm – oft ungesehen als Engel immer liebvoll zur Seite ist" (Johann Heinrich Jung-Stilling: Chrysäon oder das goldene Zeitalter in vier Gesängen. Nürnberg [Raw'sche Buchhandlung] 1818, 1. Gesang, Versabschnitt 3), – den Gedankengang leitet (Szenen aus dem Geisterreich, S. 282), aber – auch vom Jenseits berichtet (Szenen aus dem Geisterreich, S. 308) und – Jung-Stilling (der im Chrysäon Selmar heisst) auf einer "Himmels-Leiter" zum Sehen führt (Chrysäon, Prolog, Versabschnitt 2; siehe auch Versabschnitt 8) sowie – ˆ zu seiner verstorbenen Tochter Elisabeth (Lisette, 1786-1802) und zu deren Mutter (Jung-Stillings zweiter Ehefrau Selma von St. George, 1760-1790) geleitet (Chrysäon, 4. Gesang, Versabschnitt 2 ff.), – ihn aber auch von himmlischen Höhen "in müdes Weltgewühle" zurückbringt (Chrysäon, 3. Gesang, Versabschnitt 87).

Siehe zum Verständnis der Engel im religiösen Denken von Jung-Stilling auch Gerhard Merk (Hrsg.): Jung-Stilling-Lexikon Religion. Kreuztal (verlag die wielandschmiede) 1988, S. XX f., S. 30 ff. sowie Gotthold Untermschloss: Vom Handeln im Diesseits und von Wesen im Jenseits (Anm. 3), S. 16 ff. – Vgl. auch zum Grundsätzlichen Paola Giovetti: Engel, die unsichtbaren Helfer der Menschen, 7. Aufl. Kreuzlingen (Hugendubel) 2000 sowie im Internet die Dateien bei <http://www.himmelsboten.de>


5 Karl Friedrich von Baden (1728–1811). Er hatte Jung-Stilling 1803 in seine Dienste geholt und war ihm ausserordentlich gewogen. – Siehe hierzu Max Geiger: Aufklärung und Erweckung. Beiträge zur Erforschung Johann Heinrich Jung-Stillings und der Erweckungstheologie. Zürich (EVZ-Verlag) 1963, S. 237 ff. (Basler Studien zur Historischen und Systematischen Theologie, Bd. 1), Gerhard Schwinge: Jung-Stilling als Erbauungsschriftsteller der Erweckung. Eine literatur- und frömmigkeitsgeschichtliche Untersuchung seiner periodischen Schriften 1795–1816 und ihres Umfelds. Göttingen (Vandenhoeck & Ruprecht) 1994, S. 364 (Register, Stichwort "Karl Friedrich von Baden) (Arbeiten zur Geschichte des Pietismus, Bd. 32) sowie derselbe: Jung-Stilling am Hofe Karl Friedrichs in Karlsruhe, in: Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins, Bd. 135 (1987), S. 183 ff.

Beim Eintritt in den Himmel kommt Karl Friedrich auf Jung-Stilling (der jetzt Ohephiah heisst; sie Anm. 3) zu und heisst ihm dort willkommen. – Siehe hierzu unbekannte Verfasserin: Sieg des Getreuen. Eine Blüthe hingeweht auf das ferne Grab meines unvergeßlichen väterlichen Freundes Jung=Stilling. Nürnberg (Raw'sche Buchhandlung) 1820, S. 27.

6 Um eine eigene, die badischen Staatsgrenzen umschliessende katholi-sche Landeskirche zu erhalten, verhandelte der charakterschwache und bescholtene Großherzog Ludwig von Baden (1763–1830) mit dem Papst in Rom. Seinem Wunsche wurde entsprochen unter der Bedingung, dass Wessenberg abträte und nie wieder kirchliche Ämter annehmen dürfe. Ludwig ging darauf ein. – Siehe des näheren hierzu Kurt Aland (Hrsg.): Ignaz Heinrich von Wessenberg, Autobiographische Aufzeichnungen. Freiburg, Basel Wien (Herder) 1968, S. 86 ff.

7 Die Wendung "altbös' Feind" ist aus der ersten Strophe des Liedes "Eine feste Burg ist unser Gott" von Martin Luther entnommen; siehe erläuternd Fritz Lehmsick: Kernlieder der Kirche in Stimmungsbildern, 2. Aufl. Dresden (Bleyl & Kaemmerer) 1911, S. 87 oder Hermann Haase: Evangelische Lieder-kunde, erster Theil. Geschichte und Erklärung von achtzig Kirchenliedern in Verbindung mit mehreren Auslegungen der namhaftesten Liedererklärer aus ältester und neuester Zeit. Langensalza (Greßler) 1878, S. 116 f.

8 Man hat quer hinter die in den Fussboden eingefügte Grabplatte von Wessenberg eine Marien-Statue aufgestellt sowie auch eine Kniebank davor angebracht. Vermutlich stand dahinter die Absicht, allfällige kultähnliche Handlungen an des seligen Wessenbergs Grab abzuleiten.

9 Was Bistums-Verweser Wessenberg vor allem zu erreichen trachtete (Ausmerzung der damals blühenden Andächtelei, deutsche Sprache bei allen gottesdienstlichen Handlungen, Gliederung der Kirche nach dem Subsidiaritätsprinzip und damit Kräftigung des gemeindlichen Lebens) ist grösstenteils im Zweiten Vatikanischen Konzil (1962–1965) innert der katholischen Kirche verwirklicht worden. Allein, Wessenberg gilt immer noch weithin als Unperson!

Days and moments quickly flying
Blend the living with the dead:
Soon will you and I be lying,
Each within our narrow bed!

Soon our souls to GOd who gave them
Will have sped their rapid flight;
Able now by grace to save them,
O that, while we can, we might!

JEsus, infinite Redeemer,
Maker of this mighty frame,
Teach, o teach us to remember
What we are, and whence we came.

As a shadow life is fleeting;
As a vapour, so it flies;
For the bygone years retreating
Pardon grant, and make us wise

JEsus, merciful Redeemer,
Rouse dead souls to hear THy voice;
Wake, o wake each idle dreamer
Now to make eternal choice.

Soon before the Judge all glorious
We with all the dead shall stand;
Saviour, over death victorious,
Place us then at THy right hand.

Edward Caswall (1814–1878)

Sit DEo gloria et lectori bonum, verum, pulchrum.

Siehe auch das Gedicht Stillings VOM HANDELN IM DIESSEITS UND VON WESEN IM JENSEITS
Siehe auch das dritte Gedicht: Stillings Wunder im Münster zu Konstanz
Siehe auch das vierte Gedicht Stillings Von der Wirkkraft der Geister

und wenn Sie ohne Linkrahmen die Seite sehen:  Home