Glauben leben
handeln. Arbeitsbuch zur Glaubensunterweisung.
Herausgegeben von den deutschen Bischöfen 1969
Nr 20: Gott ist Herr über Mächte und Gewalten
Der Herr hat seinen Thron im Himmel errichtet,
und seine Königsmacht regiert das All.
Preiset den Herrn, ihr seine Engel alle,
ihr Starken an Kraft, die ihr seine Befehle vollbringt,
seinem Worte Gehorsam erweist.
Preiset den Herrn, ihr seine Scharen alle,
seine Knechte, die ihr seinen Willen erfüllt. Psalm 102,19-21
Wer die Welt und die Menschen in ihr nüchtern betrachtet, kann nicht immer
feststellen, dass wir "von guten Mächten wunderbar geborgen" sind. Das Böse
ist so mächtig, dass man sich betroffen fragt, wie die Menschen damit fertig werden
sollen. Wie kann man zudem an Gott als den guten Schöpfer glauben, wenn die Macht des
Bösen so unheimlich groß ist?
Manche Völker haben die Antwort gegeben, es gebe zwei gleich mächtige Götter, einen
guten und einen bösen. Durch seine Erfahrung mit dem lebendigen Gott belehrt, gab Israel
die Antwort: Die bösen Mächte sind zwar stark, aber sie sind nicht Gott gleich. Sie sind
Geschöpfe, die sich gegen Gottes Willen aufgelehnt haben und die Ordnung der Welt
stören. Gott wird sie unterwerfen. Warum er ihnen jetzt noch Macht überlässt, bleibt
ein dunkles Geheimnis.
Die Heilige Schrift kennt nicht nur böse, sondern auch gute übermenschliche Mächte, die
sich ganz für Gott und für den Dienst am Heil der Menschen entschieden haben. Die Bibel
nennt sie Engel. Wenn die Heilige Schrift von der großen Herrlichkeit Gottes spricht,
sagt sie, dass Engel seinen Thron umstehen. Sie beten Gott, den Herrn, an und loben ihn:
Alle Engel standen rings um den Thron. Sie fielen vor dem Thron auf ihr Angesicht nieder,
beteten an und riefen: Amen, Lob und Herrlichkeit, Weisheit und Dank, Ehre und Macht und
Stärke unserem Gott in alle Ewigkeit (Offb7, 11-12).
Die Bibel betont an vielen Stellen, wie Gott sich um den Menschen sorgt, ihn schützt und
geleitet und ihn mit seiner Treue umgibt. Sie sagt: Gott hat seine Boten zum Schutz der
Menschen bestellt. Seinen Engeln befiehlt er, dich zu behüten auf all deinen Wegen (PS
90, 11).
Von den bösen Mächten spricht die Heilige Schrift nie, ohne zugleich von der größeren
Macht Gottes zu sprechen. Wir Menschen sind umkämpft, und es ist nicht leicht, das Leben
zu meistern, aber wir sind kostbar in den Augen Gottes. Die bösen Mächte, die in der
Bibel als gefallene Engel, als Teufel, Satan, Verderber bezeichnet werden, hassen Gott.
Sie wollen uns verderben und verwirren. Der Glaube an Gott macht uns ihnen gegenüber
stark. Deshalb werden wir im ersten Petrusbrief ermahnt (1 Petr 5,8): Seid nüchtern und
wachet, euer Widersacher, der Teufel, geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht, wen
er verschlinge. Widersteht ihm standhaft im Glauben. Christus hat den Bösen
überwunden. Er wird alle Finsternis vertreiben, wenn er "kommen wird mit Macht und
Herrlichkeit" (Matth 16,27).
Gott ist der Herr. Ihm ist alles unterworfen.
Katholischer Kurz-Katechismus 1973
6. Gott hat Himmel und Erde erschaffen
Gott hat die sichtbare Welt aus der Kraft seines Willens, ohne vorhandenen Stoff aus dem
Nichts erschaffen, auch die unsichtbare Welt der Engel. Seine Allmacht und Weisheit, seine
Schönheit und Liebe leuchtet aus der Natur: "Die ganze Erde ist erfüllt von seiner
Herrlichkeit" (Is 6, 3). Er hat die Welt zu seiner Verherrlichung und zum Wohl der
Geschöpfe erschaffen.
F. 11 Wodurch gibt sich Gott uns zu erkennen?
Gott gibt sich uns zu erkennen durch die sichtbare Welt um uns, durch das Gewissen in uns
und durch Jesus Christus.
16. Die Welt kommt von Gott
Gott hat das Weltall aus dem Nichts erschaffen und geordnet. Engel und Menschen sollten
die Herrlichkeit Gottes in seiner Schöpfung erkennen, Gott loben und Ihm dienen.
F. 27 Woher ist die Welt?
Die Welt ist von Gott. Er hat durch sein allmächtiges Wort Himmel und Erde erschaffen.
Großer Gott, wir loben Dich; Herr wir preisen deine Stärke.
Vor Dir neigt die Erde sich und bewundert deine Werke.
Wie du warst vor aller Zeit, so bleibst Du in Ewigkeit.
F. 28 Wozu bat Gott die Welt erschaffen?
Gott hat die Welt erschaffen zu seiner Ehre und zum Besten der
Geschöpfe. Gott hat die Engel als rein geistige, persönliche Wesen ohne Leib erschaffen. Sie erkennen Gott klarer als wir, beten Ihn an und dienen Ihm. Viele Engel empörten sich stolz gegen Gott, sie verloren das Gnadenleben und wurden böse Geister oder Teufel. Ihr Anführer heißt Satan. Sie hassen Gott und wollen uns ins ewige Verderben stürzen. Die guten Engel sind auch Boten Gottes, sie wachen über uns und helfen uns in Gefahr. Das Kreuzeszeichen und das Weihwasser, besonders die hl. Sakramente, sind Schutz gegen Satan und die höllischen Geister.
F. 29 Wozu hat Gott uns einen Schutzengel gegeben?
Gott hat uns einen Schutzengel gegeben, damit er uns in Versuchungen und Gefahren hilft
und uns zu Gott führt. Ich will meinen Schutzengel wie einen Bruder lieben und ihn oft um
Hilfe bitten!
Katholischer Katechismus von Anton Schraner 1975
21 Was sind die Engel?
Die Engel sind reine, geistige Wesen, von Gott erschaffen, um ihn anzubeten, Ihm zu dienen und seine Aufträge zu erfüllen.
Der Name Engel kommt vom lateinischen Wort angelus = Bote. Das Dasein von Engeln wird durch die Heilige Schrift mehrfach bezeugt. Im Neuen Testament werden die Engel besonders als himmlische Boten dargestellt. Sie richten an die Menschen Aufträge Gottes aus, gewöhnlich in Gestalt junger Männer in leuchtend weißen Gewändern (Mt 28, 3; Mk 16,5; Lk 24,4; Jo 20, 12; Apg 1,10). Ihre Zahl ist sehr groß (Mt 26, 23: Hebr 12, 22 und viele andere Stellen). Vor allem begleiten sie das Leben des Heilandes von seinem Anfang an bis zur Vollendung.
Die kirchliche Lehre über die Engel ist auf dem 4. Laterankonzil im Jahre 1215 zusammengefasst worden. Hier wird das Dasein der Engel als Glaubensinhalt festgehalten. Das Erste Vatikanische Konzil hat im Jahre 1870 diese Lehre übernommen.
Dass jeder Mensch einen Schutzengel habe, ist in der Kirche schon immer geglaubt worden. Die Kirchenväter haben schon früh den Glauben bezeugt, dass ein Engel das Leben des einzelnen Menschen von der Geburt bis zum Grabe begleite. Diese Auffassung kann sich sehr wohl auf die Bibel stützen. In Ps 91,11 lesen wir: «Seinen Engeln hat er deinetwegen befohlen, dich zu behüten auf allen deinen Wegen.»
Christus selbst bezeugt: «Seht zu, dass ihr keines von diesen Kleinen verachtet; denn ich sage euch: Ihre Engel schauen im Himmel immerfort das Angesicht meines Vaters, der im Himmel ist» (Mt 18,10).
22 Was sind die bösen Geister?
Die bösen Geister sind gefallene Engel, die Gott hassen und uns an Leib und Seele zu verderben suchen. Der Satan oder Teufel ist nach der Lehre des AT eine personale, gottfeindliche Macht (Job 1,6; Zach 3, 1; Weis 2, 24; Lev 6, 7). Im Neuen Testament treten der Teufel oder die bösen Geister öfters auf. Sogar Christus wurde versucht (Mt 4, 1-11) und der heilige Petrus mahnte in seinem ersten Brief (5, 8-9): «Seid nüchtern und wachet. Euer Widersacher, der Teufel, geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht, wen er verschlingen könne. Ihm widersteht standhaft im Glauben.»
Vaticanum II hat sich auch über den Teufel geäußert. Im Dekret über die Missionen lesen wir: «Gott sandte seinen Sohn in unserm Fleisch, damit er durch ihn die Menschen der Gewalt der Finsternis und Satans entreiße und in ihm die Welt sich versöhne» (Nr. 3). Ausführlicher schreibt es in der Pastoralkonstitution über die Kirche in der Welt von heute: «Die ganze Geschichte der Menschheit durchzieht ein harter Kampf gegen die Mächte der Finsternis, ein Kampf, der schon am Anfang der Welt begann und nach dem Wort des Herrn bis zum letzten Tag andauern wird. Der einzelne Mensch muss, in diesen Streit hineingezogen, beständig kämpfen um seine Entscheidung für das Gute, und nur mit großer Anstrengung kann er in sich mit Gottes Gnadenhilfe seine eigene innere Einheit erreichen» (Nr. 37).
Grundriss des Glaubens.
Katholischer Katechismus zum Unterrichtswerk
Zielfelder ru 1981
Der evangelische Pfarrer Dietrich Bonhoeffer, der 1945 von den
Nationalsozialisten hingerichtet wurde, hat im Gefängnis ein
Gedicht geschrieben, das so endet:
Von guten Mächten wunderbar geborgen/
erwarten wir getrost, was kommen mag./
Gott ist mit uns am Abend und am Morgen/
und ganz gewiss an jedem neuen Tag.
Dietrich Bonhoeffer
12.2 Gott ist Herr über Mächte und Gewalten (zum Thema:
"Erlöse uns"; und zum Thema "Weltordnung mit Rätseln")
Wer Welt und Menschen nüchtern betrachtet, muss feststellen, dass wir nicht nur von guten
Mächten umgeben sind. Das Böse ist so mächtig in der Welt, dass man sich oft betroffen
fragt, wie die Menschen damit fertig werden sollen. Wie kann man an Gott als den guten
Schöpfer glauben, wenn die Macht des Bösen so unheimlich groß ist?
Manche Völker haben darauf geantwortet, es gebe zwei gleich mächtige Götter, einen guten und einen bösen. Durch seine Erfahrung mit dem lebendigen Gott belehrt, gab Israel die Antwort: Das Böse ist zwar mächtig; aber auch die bösen Mächte sind nur Geschöpfe; sie werden Teufel, Satan, Dämonen, Verderber genannt. Die Frommen Israels fanden auch die Erklärung für deren Dasein; sie sagten, es sind gefallene Engel, die sich gegen Gott auflehnen und die Ordnung in der Welt stören. So ist es auch Lehrüberlieferung der Kirche. Doch der Glaube vertraut darauf: Am Ende der Zeiten wird sichtbar werden, dass Gott allein Herr ist (Offb 20,7-14). Die Frage, warum Gott dem Bösen jetzt noch Macht überlässt, bleibt auch für den Glaubenden ein Geheimnis.
Die Heilige Schrift kennt nicht nur böse, sondern auch gute Mächte; sie nennt sie Engel. Wenn die Bibel Gottes große Herrlichkeit preist, sagt sie, dass Engel seinen Thron umstehen (Offb 7,11-12); sie loben Gott und huldigen ihm. An vielen Stellen spricht die Heilige Schrift davon, wie Gott sich um den Menschen sorgt; sie sagt: Gott hat seine Boten zum Schutz der Menschen bestellt (PS 91,11).
Von den bösen Mächten redet die Bibel nie, ohne von der größeren Macht Gottes zu sprechen. Der Glaubende weiß sich umkämpft, und auch für ihn ist es nicht leicht, das Leben zu meistern; aber er vertraut darauf, dass der Mensch für Gott kostbar ist und Gott ihn deshalb nicht im Stich lässt.
Engel (von griech. angelos = Bote): Gottes Boten haben in der Bibel verschiedene Aufgaben: sie werden als Vermittler der Botschaft Gottes und als Boten Gottes zum Schutz der Menschen gesandt (Schutzengel. Vgl. Gotteslob 34/1, 607 und 784).
Cherubim (wahrscheinlich von akkadisch karabu= beten, segnen): werden mit den Seraphim zum himmlischen Hofstaat gerechnet; auf der Bundeslade als Flügelwesen dargestellt zum Zeichen der Gegenwart Gottes (vgl. Hebr 9,5). Auch in der Offenbarung des Johannes (Offb 4,6-8) wird wie beim Propheten Ezechiel (10,1-22) von den Cherubim als von vier geheimnisvollen Wesen gesprochen.
Seraphim (von hebr.= brennen): So werden in der Vision des Jesaja (Jes 6,1-13) die himmlischen Wesen genannt, die den Thron Gottes umstehen.
Throne und Herrschaften: Es gibt mehr »zwischen Himmel und Erde«, als unsere Schulweisheit sich vorzustellen imstande ist; dieser Ahnung versuchte man im Judentum durch die Vorstellung von verschiedenen »Chören der Engel« Ausdruck zu geben; »Throne und Herrschaften« sind Namen solcher Engelsgruppen, die darauf hinweisen sollen, dass den Boten Gottes zum Heil der Menschen Anteil an der Macht Gottes gegeben ist.
Satan: An einigen Stellen der Bibel wird der Böse »Satan« (von hebr. = Widersacher) genannt; auch Luzifer (= der vom Himmel gefallene Morgenstern nach Jes 14,12) oder Beekebul (nach 2 Kon 1,2 Name eines Götzenbildes); zu Thema "Teufel."
Exorzismus (griech. = Beschwörung): Seit dem 3. Jh. Gebet (z.B. im Rahmen der Taufe) mit der Bitte, Christus möge den Menschen der Macht des Bösen entreißen.
ICH GLAUBE. Kleiner
Katholischer Katechismus,
von der Kirche in Not / Ostpriesterhilfe, 1997
Woher kommt mir Beistand?
Mein Beistand ist vom Herrn her,
der Himmel und Erde gemacht hat.
Er lässt deinen Fuß nicht straucheln,
er, dein Beschützer, wird doch nicht einnicken!
Ja! Der Beschützer Israels
nickt nicht ein, er schläft nicht!
Der Herr ist dein Beschützer,
der Herr gibt dir Schatten.
Er steht dir zur Rechten.
Der Herr möge dich beschützen vor allem Bösen.
Dein Leben möge er beschützen!
Der Herr möge dich beschützen
beim Aufbruch und bei der Rückkehr
von nun an bis immer! PSALM 121,2-5.7-8
Engel: Geistige Wesen, die um Gottes Thron stehen, ihn preisen und ihm huldigen. In Gottes Auftrag hüten und schützen sie die Menschen. Darum wagen wir: Jeder Mensch hat einen Schutzengel (vgl. PS 91,11). Gott schickt Engel als seine Boten auf die Erde. Gabriel sagt Maria, dass sie erwählt ist, Jesu Mutter zu werden. In der Heiligen Nacht singen Engel das Loblied auf den Feldern vor Betlehem.
Teufel: Die Bibel nennt den Widersacher Gottes mit vielen Namen, in denen sein böses Wirken zum Ausdruck kommt: Satan, Beelzebul, Versucher, Fürst der Finsternis, Vater der Lüge, Fürst dieser Welt.
Ursünde, Erbsünde, Erbschuld: Gemeint ist das Fortwirken jener Sünde, die von Anfang an die Geschichte des Menschen mit Gott belastet. Alle Menschen sind "Erben" dieser Schuld. "Infolge der Erbsünde ist die menschliche Natur in ihren Kräften geschwächt, der Unwissenheit, dem Leiden und der Herrschaft des Todes unterworfen und zur Sünde geneigt" (Katechismus der Katholischen Kirche 418).
Glauben ist schön. Ein katholischer Familien-Katechismus
Wer glaubt, darf sich sicher fühlen
Liebe Kerstin!
Keine Angst haben, sich an der Welt freuen - dieses Thema lässt mich nicht los. Da gibt es manchmal kühne Träume, als könnten wir Menschen eine ganz neue, schöne Welt hervorbringen, durch die Gen-Technik zum Beispiel. Und dann geraten wir gerade durch solche neuen Erfindungen auch wieder in Panik: Was wir auch anpacken - schlägt es nicht zum Bösen aus? Man spürt Resignation: Wird nicht alles in einem Strudel von Sinnlosigkeit untergehen?
Dagegen sagen wir, weil wir an Gott, den Schöpfer, glauben: Die Welt ist gut, die Schöpfung ist noch viel größer, als wir ahnen! "Himmel und Erde" hat Gott geschaffen, sagt die Bibel, und im Großen Glaubensbekenntnis sprechen wir von der "sichtbaren und unsichtbaren" Welt. Es muss in dieser Schöpfung noch vieles geben, wovon wir kaum zu träumen wagen.
Aber erst einmal sollten wir noch von der Erde reden, auf der wir leben, von der materiellen Welt. Von ihrem Stoff sind Pflanzen und Tiere, ist auch der Mensch gemacht. Die Bibel preist immer wieder die Pracht und Nützlichkeit der Welt und dankt dem Schöpfer für diese Gabe an die Menschen. Weltverachtung oder Geringschätzung der stofflichen Welt gibt es nicht in der Heiligen Schrift, schon gar nicht die (in manchen Religionen und Sekten vertretene) Ansicht, das Materielle sei der Ursprungsort des Bösen. Nein: Alles ist gut, am Ende wird Gott es zu einer neuen, verklärten Welt machen. Wir dürfen die irdischen Güter nützen und uns an ihnen freuen. Nur dürfen wir nicht meinen, sie seien das Höchste und Letzte ...
Gott hat uns die Welt gegeben - aber nicht, damit wir sie zerstören. Wir sind Treuhänder, Verwalter. Wir müssen die Welt pfleglich behandeln. Umweltschutz ist keine neue Erfindung. Schon die ersten Sätze des Alten Testaments halten uns dazu an. Die Bibel schärft uns darüber hinaus ein, dass wir mit unserem irdischen Besitz verantwortungsbewusst umgehen müssen, den Armen und Schwachen dienen, die Güter der Welt gerecht verteilen.
Aber es gibt auch die unsichtbare Welt, die geistige Schöpfung, die Welt der Engel, den Himmel. Natürlich muss man sich auch hier von den bildlichen Vorstellungen, die zum Teil auch die Bibel benutzt, freimachen: Als sei der Himmel irgendwo über den Wolken - er ist da, wo Gott ist! Oder als seien die Engel niedliche Wesen mit Flügeln - sie sind geistige Geschöpfe, Personen von großer Verstandes- und Willenskraft, zur Ehre Gottes und für das Heil der Menschen geschaffen.
Man muss nicht versuchen, sich die Engel vorzustellen, liebe Kerstin. Sie gehören zur "unsichtbaren Welt". Aber es wäre auch falsch, überhaupt nicht an ihr Dasein zu glauben. Immer wieder wird in der Bibel von ihnen erzählt: Sie loben Gott, sie verkünden sein Heil, sie behüten uns auf allen unseren Wegen. Ich glaube auch gern, dass der himmlische Vater dir und mir und allen Menschen einen Schutzengel gegeben hat. Man kann Gottes Liebe und seine Schöpfungsideen gar nicht hoch genug einschätzen.
Ein Wort noch zum Teufel. Ich zweifle nicht daran, dass es den (oder die) Teufel als Urheber alles Bösen gibt. So ein furchtbares Geschehen wie Auschwitz (um nur ein Beispiel zu nennen) lässt sich nicht nur aus menschlicher Neigung zum Bösen erklären. Da muss eine entsetzliche, bösartige Macht dahinter stecken, der sich die Menschen ausgeliefert haben. Die Bibel schildert (zum Beispiel im Markusevangelium) streckenweise das Wirken Jesu als einen einzigen Kampf gegen den Satan. Man kommt an dieser Tatsache nicht vorbei.
Nur: Es wäre verkehrt, wenn man Satan als gleichgewichtigen Gegenpol zu Gott ansehen würde. Das ist er nicht. Er ist ein "gefallener Engel", also ein ursprünglich gutes Geschöpf, das sich gegen Gott gestellt hat. Seine Macht mag groß sein - aber die Welt lenkt er nicht. Die liegt in Gottes Hand. Es bleibt dabei, liebe Kerstin: Wer an Gott, den Schöpfer, glaubt, darf sich sicher fühlen und fröhlich sein.
Das wünscht dir allezeit dein Franz
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