Beispiele allgemeines Engelwissens

Diese drei vom Intellekt gebrauchten Ebenen des Ausdrucks "Engel"  (metapher, Allegorie, Persönlichkeit) benützt das kuturelle Wissen, das allgemeine Wissen der heutigen Zeit über den Engel. Dieses Wissen ist eine ungenaue Aufnahme der Wirklichkeit des Engels, ohne dabei eine Beziehung zum Engel selbst aufzubauen.

Ein Beispiel dieses allgemeinen Wissens ist das unten stehende Engel-ABC

 

"Mein Engel hat eine Seele" - Ein Engel-ABC

Gibt es sie? Gibt es sie nicht? Ist doch keine Frage.

Seit Urzeiten umschwirren uns die Himmelsboten.

Manchmal, von irdischen Ambitionen geplagt, erobern sie sogar das Internet.
Hier einige Basis-Infos, um die Kommunikation zu beflügeln.

Angelos Engel auf Griechisch, bedeutet: "Bote".
Jeder zehnte Deutsche ist sicher, schon einmal einen Engel "gesehen oder gefühlt" zu haben (Forsa-Umfrage).

11. Dezember 2000 / 16:41:05

In Deutschland glaubt einer neuen Umfrage zufolge fast jede dritte Person an die Existenz von Engeln. Jeder fünfte dieser Engelsgläubigen ist nach eigener Darstellung schon einem solchen Lichtwesen begegnet.

RNA/sda/dpa

Das hat das Institut für Demoskopie in Allensbach in einer am
Samstag veröffentlichten Befragung von 1137 Bürgerinnen und Bürgern herausgefunden. Danach ist die Zahl der Engel-Gläubigen seit 1997 jedoch von 32 auf 29 Prozent zurückgegangen, wobei der Anteil der Frauen mit 40 Prozent konstant blieb.

Im Westen sank die Zahl derjenigen, die die Gesandten des Himmels als Realität betrachten, von 37 auf 32 Prozent. Im Osten stieg sie von 14 auf 16 Prozent.

Begegnungen mit Engeln werden überwiegend positiv beschrieben. «Der Engel war hilfsbereit, selbstlos, aufopfernd», schilderten 18 Prozent der Befragten, die den Himmelsboten schon begegnet sein wollen.

«Sie konnten Geschehnisse voraussehen», erzählten 10 Prozent, während 6 Prozent hervor hoben, sie hätten sich «beglückt und bereichert» gefühlt.

Alter: Da die Engel - so die Kirchenväter - am ersten Schöpfungstag erschaffen wurden,
sind sie einerseits ebenso alt wie die Erde und der Himmel und das Licht.
Andererseits sind sie alterslos und unsterblich, also von ewiger Jugend.

Anzahl: Die "Menge der himmlischen Heerscharen" (Lukas 2,13) wird in der Offenbarung auf "10 000 mal 10 000" konkretisiert. Der Gelehrte Albertus Magnus (1193-1280) zählte 399 920 004. Es heißt, auf einen Menschen kommen 99 Engel. Würde bedeuten: es gibt rund 594 Milliarden Engel.

Buchführung: Manche Engel, vor allem islamische, sind verpflichtet, im Buch des Lebens auf "Beamtenweise" die guten und bösen Taten der ihnen zugeteilten Menschen festzuhalten. Da gute Taten neunmal wertvoller sind als die bösen, kann eigentlich (fast) jeder Mensch in den Himmel kommen.

Cherubine: Erzengel-Gattung. Himmlische Wächter mit vielen Gesichtern (Adler, Löwe),
bewaffnet mit flammenden Schwertern, die "Polizei von Petrus".

Daseins-Berechtigung: Sie sind da, um zu vermitteln.
Sie vernetzen Himmel und Erde, Phantasie und Realität, Gott und Mensch.

Denken: Engel denken nicht. Sie nehmen die Welt und Menschen direkt, durch ihre übersinnlichen Sensoren wahr.

Denkmäler: Besonders verdiente Engel werden in Stein bzw. Bronze verewigt.
Das größte Denkmal: "Engel des Nordens" in Newcastle/England (54 Meter).

Erzengel: Chef-Engel mit Flammenschwert und Sonderaufgaben.
Die Bibel erwähnt drei: den Boten Gabriel, Rachengel Michael und Raphael, den Heiler.

Film: Als Leinwandhelden zeichnen sich Engel durch Dauerpräsenz aus.
Eine Auswahl der Engel-Klassiker: "Blauer Engel", "Drei Engel für Charlie", "Engel auf Erden", "Rendezvous mit einem Engel".

Flügel: Dekoratives, doch zugleich ziemlich überflüssiges Bewegungsmittel.
Vermutlich könnten Engel auch ohne Flügel fliegen, da "sie sich so leicht nehmen" (Volksglaube).
Übrigens: Die ersten Engelbilder zeigen flügellose Wesen.
An den Gräbern der frühen Christen, in der Pricilla-Katakombe (um 250) und einem Grab an der Via Appia bezeugen sie die Auferstehung. Der erste geflügelte Engel ist der "Engel des Matthäus" in der S. Pudenziana-Kirche in Rom (um 380). Man stellte sie unbeflügelt dar, um eine Verwechslung mit dem
geflügelten Amor bzw. mit der Siegesgöttin Nike zu vermeiden.

Gretchenfrage: Sind Engel Götter oder Menschen? Weder noch. Sie sind göttlich.
Dennoch gibt es "Engel in Menschengestalt": Elsa Brandström, Mutter Teresa usw.
Übrigens: Sie werfen keine Schatten (Vampire auch nicht).

Haupt-Erscheinungszeit: Wider Erwarten haben die Engel
ihre Hochkonjunktur nicht zur Weihnachtszeit, sondern im
Frühjahr. Deshalb kam zum Beispiel Gabriel (siehe Erzengel)
am 25. März zu Maria.

Heilige: Sind keine Engel, sondern Menschen.
Ein Mensch kann heilig werden (oder in der Hölle landen).
Engel werden kann er nie.

Internet: Da Vernetzung von Informationen, Bereichen, Realitäten zum Wesen der Engel gehört, erstaunt es nicht, dass die drei Server des Heiligen Stuhles auf Gabriel, Raphael und Michael getauft wurden. Außerdem sind Engel rund um die Uhr erreichbar und stets dienstbereit. Wie das Netz.

Jakobs-Kampf: Moses berichtet in seinem Buch "Genesis" (32, 23 ff.) von einem "nächtlichen Ringkampf" Jakobs mit dem Göttlichen. Erst im Morgengrauen ließen sie voneinander ab. Und alsbald ging die Sonne auf. Sie beide waren müde: "Ich lasse dich nicht, es sei denn, du segnest mich!", sagte Jakob. Darauf der andere: "Wie heißt du?" Er antwortete: "Jakob." Jener fuhr fort: "Nicht Jakob, sondern Israel soll fürderhin dein Name sein". So weit das Alte Testament über einen der symbolträchtigsten "Kämpfe" eines Menschen mit dem Göttlichen.

Kontaktaufnahme: Höchst individuell. Man spürt sie im Wachen oder im Schlaf, man hört ihre Stimme usw. Wie trifft man sie? Wenn man positiv denkt und Gutes tut.

Luzifer: "Lichtbringer", auf Latein auch "Satan", Herr der Finsternis genannt. Der himmlische Rebell, der sich gegen Gott auflehnte und von Erzengel Michael in die Hölle gestürzt wurde.

Musik: Scharen von "himmlischen Chören" sind ausschließlich damit beschäftigt,
täglich neue Variationen der uns bekannten Kirchenchoräle zu komponieren.
Lieblingslieder: Gloria, Sanctus. Experten meinen, der Musikgeschmack der Engel sei konservativ, endet irgendwo bei Mozart. Folglich sind Rock- bzw. Pop-Chöre bislang unbekannt.

Nahrung: Wenn das Morgenrot leuchtet, sagt man: "Die Engel backen Brot." Tatsächlich ernähren sie sich vom Anblick Gottes und von Manna, auch Himmelsbrot oder Brot der Engel genannt.

Ordnung: Nach dem gelehrten Machthaben von Athen Dionysios Areopagita, der von Paulus bekehrt wurde (Apg. 17,34) und als erster Bischof von Athen den Märtyrertod erlitt, sind die Engel in neun Hierarchien eingeteilt, die sich durch Kompetenzenfülle, "Hobbys" sowie privater Veranlagung unterscheiden. Manche gehen in schönster Workaholicweise in ihrer Arbeit auf, andere tanzen und singen fröhlich, aber natürlich nur, um auch damit den himmlischen Vater zu loben: "Mensch, lerne tanzen, sonst wissen die Engel im Himmel nichts mit dir anzufangen!" (Hl. Augustin).

Paradies: Lebten Engel im Paradies? Schwer zu sagen.
Jedenfalls nicht, solange Adam und Eva im Garten Eden weilten.
Erst nach ihrer Vertreibung stellte Gott vor den Eingang ein Cherub mit Flammenschwert, um die Rückkehr der Sünder zu verhindern.

Qumran: Felsengegend am Toten Meer, wo um die Jahrtausendwende die elitäre jüdische Sekte der Esener das Eintreten der Apokalypse mit dem entsprechenden Sieg der Engel über die Dämonen erwartete. Vergeblich, da Engel nicht nur für die Errettung der spirituellen Elite zuständig sind.

Reinheit: Markenzeichen der Engel (daher werden sie meistens als unschuldige Kinder dargestellt).

Seraphim: Besitzen sechs Flügel und umkreisen singend Gottes Thron.

Schutzengel: Hat jeder einen Persönlichen? Ja, sagte Sterbeforscherin Elisabeth Kübler-Ross.
Besonders die Beziehung zwischen Schutzengel und Mensch gilt als das Urbild einer ungestörten Kommunikation. Übrigens: 48 Prozent der Deutschen, vor allem Frauen, glauben an ihren persönlichen Schutzengel.

Sex: Im zarten Putten-Alter sind Engel männlich, nach der Pubertät grundsätzlich geschlechtslos, blond gelockt und
schwebeleicht.

Todesengel: Schreitet hinter dem Menschen, solange sein Körper und seine Seele eins sind.
Erst in seiner Todesstunde wendet er dem Sterbenden sein Antlitz entgegen. Uriel "Flamme Gottes", der Engel des Trostes. Er steht allen Menschen bei, die unter Schuldgefühlen leiden und von Zweifeln geplagt sind.

Visionen: Viele Propheten, Dichter und Künstler haben Engel mit den Augen der Seele geschaut und von ihnen Botschaften empfangen. Aber auch die Demoskopin Elisabeth Noelle-Neumann sah Engel im Alter von fünf Jahren. Sie hüllten ihr Kinderzimmer in warmes Licht und trugen ihren Schützling durch ein langes Leben.

Werbung: Früher einmal waren Engel Werbeträger Gottes.
Heute bewerben sie Konsumgüter – ein Beweis ihrer Zeitlosigkeit.
Sie werben für himmlische Düfte, werben für Kleidung, Dessous, kalorienarme Nahrung, das Deutschlandradio, Nivea-Creme, Jenaer Glas, Erdgas, die Bayerische Landesbank und Sport.

Wunden: Engel sind verwundbar. Legt man eine Harke mit den Zinken nach oben hin, zersticht man ihre Augen. Ein Messer auf dem Rücken zerschneidet ihre Glieder. Zeigt man mit dem Finger zum Himmel, kann man sie sogar töten (Volksglaube).

Wunder: Selbstverständlich können Engel als Begleiter von Gottes Taten Wunder wirken.

Xathanael: Strafengel, der mit Michael und Raphael den gefallenen Engel Luzifer peinigt.

Yabsael: Top-Engel der Gnostiker. Fällt vor allem durch seinen komplizierten Namen auf.
Die klassischen biblischen Engel verfügen über Namen, die so schlicht und klar sind wie sie selbst.

Zorn: Wie der Gott des Alten Testaments, können auch Engel zornig werden.
Vor allem in Situationen, in denen sie das Böse bekämpfen müssen.
Zeigt sich das Böse in Gestalt ihrer "gefallenen" Verwandten, als finstere Teufel, entflammt in den lichten Engeln ein so heftiges "Reinigungsbedürfnis", dass ihre Gesichter von Zorn erröten – so sieht man sie wenigstens auf gotischen und frühbarocken Tafeln.

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