Die Engellehre anhand
der liturgisch-kultischen
Verehrung
Die sieben Erzengel im Andachtsbild
In den Ostkirchen werden die Engel in wesentlich mehr Textstellen im Gebet während des liturgischen Jahres erwähnt und mit viel mehr Festtagen ihrer zu Ehren gefeiert als in der Westkirche. Auch werden die Engel viel mehr in Bildern verehrt. Die Ostkirche kennt in ihren Bildern bis zu acht Erzengel. Die Namen der sieben Erzengel sind: Michael, Gabriel, Raphael, Uriel, Jehudiel, Barachiel und Salathiel. Als 8. Erzengel Jeremiel.
In deutschsprachign Ländern gibt es vereinzelt Kirchen, in
denen die 7 Erzengel dargestellt sind. So sind in der Kirche von Mettenheim bei
Mühldorf (Bayern), in der Kirche von Mattsies, in der Kirche von Weilheim
und in der Martinskirche von Pfaffenhofen an der Roth
die sieben Erzengel mit Name und Attribut dargestellt.
In den Kirchen von Kempten, Ellmau in Tirol. Ottobeuern, der Wieskirche, der Kirche Maria unter den vier Säulen in Innsbruck,
von Scheyern,
und von Birkenstein und der Ursulinenkirche in Linz an der
Donau sind die Sieben
Erzengel nur mit Attribut gezeichnet
und in der Unterkirche von Ötz im Ötztal in Tirol, der Kapelle St.
Michael, sind nur namentlich gekennzeichnet
Innerhalb der Neun Chöre der Engel sind die 7 Erzengel nur mit Atrributen
gemalt in der Michaelskirche zu Steyr in Oberösterreich und in der
Grabanlage des Hl. Grabes zu Ostern in Fischbachau,
und in
der norddeutschen Stadt Münster in der
ev. Johanneskapelle sind sie ohne Attribut und ohne Name dem Betrachter
dargeboten.
Ein
Gebetsbildchen wurde Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts von Carl Poellath zu
den hl.7 Erzengeln mit Namen im Nimbus und Attribut herausgegeben,
und in der Zeitschrift "Erneuerung in Christus, Salvator Mundi", Nr. 5/2001
Sept/Okt, 10. Jahrgang, Erscheinungsort Gaming, wurde ein jüngeres westliches
Bild von den 7 Erzengeln mit dem Titel: "Maria, Mutter der Kirche"
veröffentlicht.
Hier sind sie ohne Namen, aber mit Wortbändern dargestellt.
Ein Gebetsbildchen
wurde zu Ehren der 7 Erzengel heraus gegeben.
So ein
Bildchen Anfang des letzten Jahrhunderts von Carl Poellath, Schrobenhausen.
Der Text unter dem Bild lautet (der heutigen Orthografie
angepasst):
Gnade sei mit euch, und Friede von dem, der da ist und der da war, und der da
kommen wird, und von denen Sieben Geistern, welche vor dem Angesicht seines Throns sind.
(Apoc 4,4)
Die Nomina dieser Sieben H. H. Geistern sind geoffenbart worden dem Seligen Amadaeo: wie
zu sehen in Cronica S. Mariae Angelorum Romae apud Sylveiram in coment: Apocal.:4,4
Folgender Text ist in dem restlichen drei Seiten des vierseitigen Gebetsbildchen geschrieben:
2. Seite: "Die 7 hl. Engelfürsten, welche vor dem Thron Gottes stehen. Der hl. Apostel Johannes wünscht in seiner Geheimen Offenbarung (1,4) den 7 Gemeinden in Asien Gnaden und Frieden von den 7 Geistern, die vor dem Thron Gottes sind. Wiewohl in der Hl. Schrift nur drei Namen von diesen 7 Geistern, d. i. hl. Engeln, bezeichnet sind, nämlich: Michael, Gabriel und Raphael, so wissen wir dennoch die Namen der vier anderen aus der Tradition und aus besonderer Offenbarung, womit der gottselige Amadeus aus dem Orden des hl. Franziskus (+ 10. Aug. 1482 zu Mailand) begnadigt wurde. Sohin heißen die 7 hl. Engelfürsten, die allzeit vor dem Thron Gottes stehen: Michael (=Wer ist wie Gott?), Gabriel (= Bote Gottes), Raphael (=Medizin Gottes), Uriel (=Licht Gottes), Sealtiel (=Gebet Gottes), Jehudiel (=Lob Gottes), Barachiel (=Segen Gottes).
- Die Andacht zu diesen 7 hl. Fürsten der Engel wurde bald bekannt und verbreitet, und es lässt sich nichts dagegen einwenden. Gewiss wird die Verehrung der 7 höchsten Engel und das Vertrauen auf ihre Fürbitte belohnt, weil die Fürsprache jener umso wirksamer ist, die zunächst dem Thron Gottes stehen.
"Die 7 hl. Engelfürsten werden so abgebildet: St. Michael in der Mitte, der himmlische Sieger, tritt den Luzifer mit den Füßen. St. Gabriel, der himmlische Botschafter, hält eine Laterne in der Rechten und einen Spiegel von Jaspis in der Linken. St. Raphael, der himmlische Arzt, hält in der Rechten den jungen Tobias und in der Linken eine Arzneibüchse. St. Uriel, der himmlische Licht – oder Feuerengel, hat das Schwert. St. Sealtiel hält als Bittengel die Hände zum Gebet gefaltet. St. Jehudiel, der Vergeltungsengel, hält in der Rechten die Himmelskrone, in der Linken eine Geißel. St. Barachiel, der Siegesengel, zeigt einen Kranz von weißen Rosen. (P. Wilh. Auer)"
Seite 3 und 4: " Antiphonen zu den 7 hl. Engelfürsten.
Gebet
O ihr heiligen sieben Fürsten des himmlischen Heeres, die ihr nächst dem Angesicht und
Thron Gottes steht und die größten Geheimnisse und Ämter zur Beschützung der
Gläubigen bewahrt, wir flehen zu euch, helft uns gegen alle Versuchungen der höllischen
Geister und bittet das unbefleckte Lamm Gottes für uns, die wir auch andächtig verehren
und mit Vertrauen anrufen. Amen.
(P. Wilhelm Auer)"
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