Die Engellehre anhand
der liturgisch-kultischen Verehrung
Die sieben Erzengel
In den Ostkirchen werden die Engel in wesentlich mehr Textstellen im Gebet während des liturgischen Jahres erwähnt und mit viel mehr Festtagen ihrer zu Ehren gefeiert als in der Westkirche. Auch werden die Engel viel mehr in Bildern verehrt. Die Ostkirche kennt in ihren Bildern bis zu acht Erzengel. Die Namen der 7 Erzengel sind: Michael, Gabriel, Raphael, Uriel, Jehudiel, Barachiel und Salathiel. Als 8. Erzengel Jeremiel.
In Neuzeit hatte der selige Amadeus
Ménes de Silva eine Vision von den sieben Erzengeln. Aufgrund seiner Vision
breite sich die Verehrung der Sieben Erzengel in der westlichen Kirche aus.
In deutschsprachign Ländern gibt es vereinzelt Kirchen, in
denen die 7 Erzengel dargestellt sind. So sind in der Kirche von Mettenheim bei
Mühldorf (Bayern), in der Kirche von Mattsies, in der Kirche von Weilheim
und in der Martinskirche von Pfaffenhofen an der Roth
die sieben Erzengel mit Name und Attribut dargestellt.
In den Kirchen von Kempten, Ottobeuern, der Wies, von Wilten,
von Scheyern,
und von Birkenstein und der Ursulinenkirche in Linz an der
Donau sind die Sieben
Erzengel nur mit Attribut gezeichnet
in der Michaelskirche in Lienz in Osttirol sind die sieben erzele nur zum
Teil mit den orginalen Atrributen versehen
und in der Unterkirche von Ötz im Ötztal in Tirol, der Kapelle St.
Michael, sind nur namentlich gekennzeichnet
Innerhalb der Neun Chöre der Engel sind die 7 Erzengel nur mit Atrributen
gemalt in der Michaelskirche zu Steyr in Oberösterreich und in der
Grabanlage des Hl. Grabes zu Ostern in Fischbachau,
Für die Namen der Sieben Erzengel in den christlichen Kirchen ab der
Neuzeit (Michael, Gabriel, Raphael, Uriel, Jehudiel, Barachiel und
Salathiel/Sealtiel) spielte eine große Rolle die Vision des seligen Amadeus Ménes de Silva
(1420-1482), Beichtvater von Papst Sixtus IV. Als man 1516 ein altes Fresko mit sieben Erzengeln in der
Kirche "Sette
Angeli" in Palermo entdeckte, breitete sich der Kult der Sieben Erzengel über Italien hinaus aus.
an einer Hauswand in Palermo Das Gemälde der
sieben Erzengel im Dom von Palermo
Die Malerei in Palermo, der J. Durand 1886 eine Studie widmete, ist nur schriftlich
überliefert. Bekannt sind aber Namen und Attribute der Erzengel. Diese wurden nach dem
Befund von Palermo im Westen im 16. Jahrhundert neu geordnet, denn der sizilianische
Priester Antonio Lo Duca hatte bei Papst Pius IV. die Errichtung der Kirche Santa Maria
degli Angeli in Rom (1560-1566) durchgesetzt, obwohl noch unter Pius IV. die Namen der
Sieben Erzengel auf dem Bild der Maria wieder getilgt wurden.